Power-Paar in allen Lebenslagen

Walpurga Maier und Werner Maitz (Werkstätte Ledenitzen) holten Silber und Bronze bei den Internationalen Special Olympics Sommerspielen in Abu Dhabi. 4. Platz im Doppel.

Zwei Wochen lang schnupperten die Boccia-Sportler Walpurga „Burgi“ Maier und Werner Maitz mit Trainer Arnold Struggl Wüstenluft in Abu Dhabi. Denn dort traten sie für Österreich bei den Internationalen Special Olympics Sommerspielen in der Disziplin Boccia (Einzel und Doppel) an. Werner Maitz holte sich im Einzelbewerb die bronzene Medaille, kurz darauf gewann Maier die Silberne. Aufgrund ihrer beiden herausragenden Leistung im Einzel, wurden sie im Doppel in eine sehr starke Gruppe eingeteilt. So verfehlten sie im Boccia-Doppel mit dem vierten Platz nur knapp das Podium.

„Die Boccia-Bahnen waren vom Material her etwas anders gestaltet, als jene, auf denen wir zu Hause trainieren. Das soll keine Ausrede sein. Jeder Athlet hatte die gleichen Voraussetzungen. Ich bin wahnsinnig stolz auf beide Sportler“, zeigt sich Trainer Arnold Struggl zufrieden. Special Olympics Wettbewerbe folgen in jeder Disziplin einem strengen internationalen Regelwerk. „Es ist ein Sport-Wettbewerb wie jeder andere auch. Auch Disqualifikationen sind keine Seltenheit. Aus diesem Grund schätzen wir es sehr, dass wir mit dem Verein Herzschlag auch in Kärnten Sportveranstaltungen mit Wettkampfniveau besuchen können. So können wir uns gut für die Bewerbe vorbereiten“, erklärt Katharina Happe, Sportkoordinatorin Lebenshilfe Kärnten. 

Walpurga Maier und Werner Maitz sind nicht nur sportlich ein regelrecht unschlagbares Team, sondern auch privat ein absolutes Power-Paar. 2011 gaben sie sich in Ferlach offiziell das „Ja-Wort“. Kennen und lieben gelernt haben sie sich in der Lebenshilfe Kärnten, wo sie auch heute gemeinsam wohnen. Nur bei der Arbeit in der Werkstätte Ledenitzen trennen sich ihre Wege: Frau Maier ist ein Mitglied des InklusivTheaters Ledenitzen, der inklusiven Performancegruppe der Lebenshilfe Kärnten, und arbeitet im Postshop im Ort. Seit kurzem hilft sie auch bei einem Friseursalon aus. Werner Maitz arbeitet hingegen in der Hauswirtschaftsgruppe in der Werkstatt Ledenitzen, aus der zahlreiche köstliche regionale Schmankerln stammen.
 
Für Maier und Maitz war die gemeinsame Reise in den Orient etwas ganz Besonderes. Zum einen war es für sie eine große Ehre für Österreich anzutreten, zum anderen war es für beide das erste Mal in einem Flugzeug.
Die Veranstaltung und das Rahmenprogramm bei den Internationalen Spielen waren einwandfrei organisiert, so kamen auch Land, Kultur, Gesellschaft der Vereinigten Arabischen Emiraten und natürlich auch der Spaß nicht zu kurz. In den ersten Tagen unternahmen die Kärntner gemeinsam mit den Österreichischen Athleten einen Ausflug in den Vergnügungspark „Dubai Park and Resorts" und besuchten eine internationale Schule, in der gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern gesportelt wurde. Ein besonderes Highlight: Die Einladung des Österreichischen Botschafters. Um tiefer in die Kultur einzutauchen unternahmen die Kärntner auch einen Ausflug in eine Moschee und eine Wüstentour. Nun heißt es einmal die Eindrücke zu verarbeiten und die Erfolge zu feiern!

Die Werkstätte Ledenitzen hat die beiden Medaillen-Gewinner nach dem Empfang in Ledenitzen zu ihrem Erfolg interviewt:

Wo befindet sich die Medaille nun?
Zurzeit befinden sich die Medaillen noch am Körper bzw. um den Hals. Wir sind erst heute (Mittwoch, 27. März) an den Standort Ledenitzen angereist. Nun wollen wir unseren Erfolg mit allen teilen. Dann finden die Medaillen einen Ehrenplatz in der Glasvitrine in unserem Wohnzimmer.

Das schönste Erlebnis bei den Spielen war?
Das schönste Erlebnis an den Spielen war einfach alles! Vom Flugerlebnis – wir sind das erste Mal geflogen -  die Eindrücke vor Ort, der Einzug bei der Eröffnungsfeier, die vielen Sportler aus den verschiedensten Ländern, die vielen Zuschauer, die Begegnung mit den Schülern. Wir sind wie Stars behandelt worden, uns wurden sogar Autogramme aus den Händen gerissen. 

Das schönste Erlebnis außerhalb der Spiele war?
Die Erlebnisse mit unserem Trainer Arnold Struggl: Die gemeinsame Wüstensafari, die Fahrt im Jeep, das Kamelreiten, den Sand der Wüste zu spüren. Und auch die Begegnungen im Rahmen von Special Olympics, wie der Empfang in der Österreichischen Botschaft, das Gefühl des Willkommen-Seins, beeindruckend die gigantischen Bauten – die Größe – die Beleuchtung nachts in allen Farben und der Besuch der Moschee.

Hatten Sie zuvor Angst, die Spiele zu besuchen?
Wir hatten keine Angst … nur große Vorfreude! Am Podest zu stehen, war ein tolles Erlebnis. Als der Name aufgerufen wurde, waren wir schon nervös, aber es war ein angenehmes Nervös-Sein.                 

Foto: GEPA Pictures-Special Olympics